Manchmal kommt man ja schon wie die Jungfrau zum Kind zu seinem Equipment…
Mir ging es zumindest vor nicht all zu langer Zeit so. Selbst hätte ich mir das gute Stück wohl eher nicht angeschafft. Allerdings bin ich mittlerweile ein echter Fan.
Die Rede ist vom HP Spectre x360 13-4175ng, in meinem Fall in Silber.
Die Spezifikationen:
- CPU: Intel Core i5-6200U, 2x 2.30GHz
- RAM: 8GB DDR3L
- SSD: 256GB M.2 PCIe/NVMe (2280/M-Key Slot)
- Grafik: Intel HD Graphics 520 (IGP), HDMI, Mini DisplayPort
- Display: 13.3″, 1920×1080, Multi-Touch, glare
- Anschlüsse: 3x USB-A 3.0, 1x Gb LAN
- Wireless: WLAN 802.11a/b/g/n/ac, Bluetooth 4.0
- Cardreader: SD
- Webcam: 2.0 Megapixel
- Betriebssystem: Windows 10 Home 64bit
- Akku: Li-Ionen, 3 Zellen, 56Wh, 12.5h Laufzeit (lt. Hersteller)
- Gewicht: 1.45kg
- Besonderheiten: beleuchtete Tastatur, Convertible, Gyroskop, Kompass
- Herstellergarantie: zwei Jahre
Im Grunde der pure Luxus für mich. Ich hab‘ ja, wenn auch mittlerweile um die 4 Jährchen alt, ein Laptop, dass mir immer gute Dienste geleistet hat und noch immer leistet. Das ist allerdings, auf Grund seiner Ausrüstung etc., nun nicht gerade ein Leichtgewicht. Mobilität hat definitiv seine Grenzen. Insbesondere dann, wenn man im Grunde immer auch gleich Ladekabel und Co. mit einpacken darf. Couch-surfen gewöhnt man sich mit so einem Monster auch wohl eher nicht an, weil einfach zu unhandlich. Zumindest nach meinem subjektiven Empfinden.
Gegen das HP sprach für mich auf jeden Fall schon mal das nur 13 Zoll große Display. Hey… ich werde nun mal nicht jünger und auch wenn ich mich ja zumeist erfolgreich dagegen sträube in die gängigen Schubladen gestopft zu werden, an ein paar Kinkerlitzchen komme auch ich nicht vorbei. Dazu zählt diese äußerst lästige Altersweitsichtigkeit…
…aber wer bin ich denn, dass ich einem „geschenkten Gaul“ ins Maul linsen würde?
Also ausgepackt und in Betrieb genommen. Schauen wir doch mal, was der Kleine so drauf hat. Zumal „nur“ ein I5 drin werkelt…
Optik und Haptik haben definitiv schon mal einen echten WOW-Charakter. Einzig, dass sich der Deckel mit einer Hand nicht öffnen lässt, ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, letztlich finde ich das aber vernachlässigbar.
Das von mir angezweifelte Display sorgte dann schon mal für das nächste WOW. Ich habe ja nun echt nicht das schlechteste Laptop hier rumstehen aber mit dem Zwerg hält das Display kein Stück mit! o.O Woran ich mich allerdings gewöhnen musste – und das ging deutlich schneller als erwartet – ist das verspiegelte Display. …und die Putzarien darauf, da es ein Touchdisplay ist.
Ein Touchdisplay ist ja nun nix Neues. Man kennt mittlerweile die kleinen Ärgernisse, die auftreten können von Smartphone und/oder Tablet. So ganz frei davon ist auch dieses Display nicht. Was aber eben auch so ein bisschen von den eigenen Fingern abhängt. So manches Mal will er einen „Touch“ einfach nicht annehmen. Kommt aber deutlich seltener vor als ich befürchtet hatte. Die Crux war dann eher, dass ich auch auf meinem Laptop auf dem Bildschirm rumtippte und mich wunderte… der hat nämlich ein normales Display. Nix mit Touch… blöde Gewohnheiten.
Primär lässt sich sagen: Tolles Display, brillante Farben, gestochen scharf und die Helligkeit lässt sich problemlos auch an die größte Sonneneinstrahlung angleichen. Bisher gab es eigentlich keine Situation in der ich nichts mehr gesehen hätte.
Womit ich die erste Zeit so gar nicht klar kam: Das Touchpad! Das fällt nämlich richtig groß aus. Hat durchaus deutliche Vorteile aber eben auch den Nachteil, dass man beim Tippseln gerne mal drauf kommt und erst Mal seinen Cursor sucht. Man lernt mit der Zeit „richtig“ tippen: Mit „schwebenden“ Händen, wie es ja eigentlich auch sein soll. Das Abschalten des Teils find ich saublöd gelöst. Bei jedem Laptop liegt die Abschaltung auf einer der F-Tasten (meist F6), hier gibt es keine dafür. Aber man gewöhnt sich auch daran.
Durch die Größe lassen sich dafür aber problemlos auch jegliche Gesten ausführen, die man so im Alltag nutzt. Es reagiert instant, manchmal vielleicht sogar ein wenig zu empfindlich, was man aber in den Einstellungen an die eigenen Bedürfnisse anpassen kann.
Die Tastatur ist mein totaler Liebling geworden. Beleuchtet, leichtgängig, gute Haptik und sehr schöner Druckpunkt. Trotz der Leichtgängigkeit hat man nie das Gefühl, dass es „schwammig“ beim Arbeiten würde. Man spürt in der Regel sofort, ob man die Taste nun korrekt getroffen hat oder eben nicht. Die Beleuchtung hilft gewaltig, denn silberne Tasten sind nicht gerade ideal, wie ich feststellen musste. Man sie aber auch per Tastendruck abschalten. Dann leuchtet nur noch diese eine Taste, mit der man die Beleuchtung wieder einschalten kann. Dimmbar ist die Beleuchtung zwar nicht aber das ist hier überhaupt kein Manko. Sie ist quasi von Haus aus ideal eingestellt. Nur das Tastatur-Layout ist ein wenig ungewohnt. Ich suche z.B. auch heute noch immer die #/‘-Taste. Die ist ein bisschen weit „vom Schuss“. Aber das ist dann auch wirklich das einzige Manko. Ansonsten bin ich von der Tastatur mehr als nur begeistert.
Bei den Anschlüssen war ich erst mal ein bisschen skeptisch. Sah mir ein wenig mager aus. Im Grunde reichen die aber völlig aus und arbeiten hervorragend. Selbst mein uralter externer DVD-Player wurde sofort erkannt und konnte in Betrieb gesetzt werden. Was will ich mehr?
An den Lautsprechern steht Bang & Olufsen dran. Da hatte ich dann auch entsprechende Erwartungen – unter anderem, weil ich von meinem Laptop da echt verwöhnt bin (JBL-Speaker). Doch hier muss sich auch die beste Technik dann mal den physikalischen Gegebenheite beugen. „Satter“ Soung ist in so einem Flachmann genauso schwer hinzubekommen wie bei einem Tablet oder Smartphone. Die Lautsprecher neigen bei voller Lautstärke gerne dazu gerade in den Höhen zu verzerren. Ansonsten warten sie aber mit einem guten Klangbild auf.
Das sind übrigens auch die einzigen Geräusche – neben den Tastenanschlägen – die man von dem edlen Zwerg jemals zu hören bekommen wird. Lüftergeräusche waren zumindest bei meinem Gerät bisher Fehlanzeige und ich besaß immerhin die Frechheit sogar Minecraft darauf zu spielen. Sehr entspannend. Nichts kann so abartig nerven wie ein lauter Lüfter.
…womit ich dann auch mal zur Performance komme.
Es ist nun mal kein Gaming-Kandidat. Dafür ließ sich aber Minecraft in der neusten Version beeindruckend gut spielen. Allerdings wurde da auch das einzige wirklich Manko deutlich: Wenn der kleine erst Mal auf Temperatur kommt, dann aber richtig!
Man wird sich nicht die Oberschenkel oder Griffel verbrennen aber unter angenehm verbuche ich die Temperatur-Entwicklung auch nicht mehr. Aber es ist nun mal auch kein Gaming-Laptop. Stellte sich also die Frage, wie sich der Kleine bei normaleren Anwendungen verhält.
Office-Kram etc. sind überhaupt kein Problem. Da kommt nicht mehr als handwarm zustande. Bei Videos und Co. wird es schon deutlich wärmer aber immer noch in einem akzeptablen und angenehmen Rahmen. Auch unter einer exzessiven Photoshop-Session (PS2) wurde dem Kleinen zwar gehörig warm aber immer noch annehmbar.
Grafikchip, Prozessor und RAM arbeiten jedenfalls in nahezu jeder Lage flüssig und verzögerungsarm. Offic-Kram und Co. stellen eigentlich keine wirkliche Herausforderung für den Zwerg dar. Nicht mal Actionfilme kratzen den Kleinen wirklich am Ergeiz.
Wireless lässt sich super arbeiten. Völlig egal ob Wlan oder Bluetooth. Die einzigen Wlan-Abbrüche, die ich hatte, waren meinem Router geschuldet, der mittlerweile ausgetauscht wurde. Nach fast 5 Jahren Dauerbetrieb war der es wohl leid zu schuften.
Meine neue Logi-Maus – die ich mir dann noch angeschafft hatte, weil ich ansonsten atm nur eine kabelgebundene hier habe – arbeitet unter anderem über Bluetooth und es ist ein Kinderspiel das gute Stück in Betrieb zu nehmen. Auch mit meinem Handy versteht sich der Zwerg bestens. Schluss mit Kabel suchen und verbinden nur um ein paar Bilder rüber zu schieben.
Auch der integrierte Cardreader arbeitet ohne Zicken und ist zudem noch leicht zugänglich. Der sitzt nämlich an der Seite, was es meiner Meinung nach deutlich vereinfacht an das Ding ranzukommen. Ich hasse die Lösungen, wo das Teil vorne sitzt…
…und dann war da noch die Akkuleistung…
Da fällt mir tatsächlich nur ein Wort zu ein: Überragend! Ich bin immer ganz erstaunt, Klar… das ist natürlich auch immer Anwendungs- und Nutzungsabhängig. Natürlich wird ein Film deutlich schneller alles leer saugen als andere Dinge. Auch Photoshop ist nun nicht gerade die sparsamste Anwendung. Zumindest nicht meine uralt-Version. Unter ganz normalen Arbeitsbedingungen wie Office, surfen, Mails usw. hält der Zwerg aber mehr als locker einen 8-Stunden Tag durch. Wenn ich unterwegs bin habe ich i.d.R. auch noch Wlan und Bluetooth abgeschaltet, weil ich es schlichtweg nicht brauche. Das spart auch enorm Ressourcen. Morgens losziehen und Abends immer noch tippseln können ohne den Kleinen zwangsweise an die Leine legen zu müssen ist eher die Regel als die Ausnahme.
…und ja das geht superlocker:
Der Kleine ist echtes mobiles Arbeitstier. Es macht einfach unglaublich viel Spaß darauf zu arbeiten. Völlig egal wo man gerade ist oder arbeiten möchte. 13 Zoll reichen völlig aus – auch wenn man altersbedingt zu einem blinden Maulwurf mutiert. Somit ist der Kleine kompakt und durchaus leicht genug überall hin mitgenommen zu werden. Robust ist das Teil obendrein noch.
Nur an eines sollte man sich echt nicht all zu stören oder eben ein entsprechendes Cover (z.B. von Decal-Girl) beschaffen: Silber schützt mal gar nicht vor sichtbaren Fingertatschis! Dafür ist das Aluminium-Gehäuse aber auch nicht sonderlich empfindlich gegenüber Kratzern und superleicht zu reinigen.
Ach ja… ein Wort noch zu den Schanieren:
Robust und zuverlässig. Ab einem gewissen Punkt kommt natürlich die Physik wieder zu ihrem Recht aber die möglichen Neigungswinkel, die auch noch gehalten werden, sind schon beeindruckend und reichen für alle Lebenslagen locker aus. Ich bin es schon so sehr gewohnt, dass ich mir da gar keinen Kopf mehr drum mache. O.o
Legt man das Display zum Tabletmodus komplett an die Unterseite schaltet sich auch der Tabletmodus sofort automatisch ein. Perfekt.
Fazit: für rund 1000,- Euronen bekommt man ein tolles Gerät mit sehr wenigen Mankos, garantiert mobil, robust, wertig verarbeitet und in edler Optik. Ein echtes Arbeitstier mit dem arbeiten auch so richtig Spaß macht.
…und wer den Digitizer nicht dazu bekommt: Der Surface-Digitizer arbeitet tadellos mit dem Kleinen zusammen. Auf die 40-50 Euronen kommt es dann auch nicht mehr drauf an.
Einzig mit dem Support von HP bin ich derzeit ein wenig am Hadern. Bemüht sind sie, keine Frage, freundlich und kompetent sind sie auch… aber die Zeiten für einen telefonischen Support sind inakzeptabel. Ein normal arbeitender Mensch, der in der Zeit nicht telefonieren kann (oder zumindest nicht all zu lange), der hat schlechte Karten. Ein Ticketsystem gibt es leider nicht. Ich habe zwar kein technisches Problem, wohl aber eins mit der Gewährleistungsverlängerung meines Druckers und seit Monaten versuche ich das zu lösen. Keine Chance derzeit. Im nächsten Urlaub dann… Nicht witzig. Ansonsten sind die Leute aber top
Wer noch eine Maus dazu haben möchte, dem kann ich die M720 von Logitech nur wärmsten empfehlen. Liegt super in der Hand, kann Bluetooth oder per Nano-Funkempfänger angeschlossen werden und verfügt auch noch über die Möglichkeit über drei verschiedene Geräte benutzt zu werden. Dafür hat sie einfach 3 Profile, die sich mittels einer dritten Daumentaste durchschalten lassen und schon kann es losgehen. Tablet, Rechner, Laptop und nur eine Maus. Das finde ich mal richtig cool. Batteriewechsel ist auch eher eine Seltenheit. Nach über einem halben Jahr bin ich immer noch im oberen Drittel der Batterieleistung und das immerhin bei nahezu täglicher Nutzung und obwohl ich nur zu gerne vergesse das gute Stück abzuschalten. Passt.
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