[gelesen] Kinder des Glücks

  • Autorin: Gina Holden
  • Format: Kindle Edition
  • Dateigröße: 1381 KB
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 352 Seiten
  • Verlag: BookRix (24. Januar 2016)
  • Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
  • Sprache: Deutsch
  • ASIN: B010UQ1OVC

Kurzbeschreibung lt. Amazon:

Marianne Gessler und Magdalena Pawlikow verband einstmals eine innige Freundschaft, doch das Schicksal hatte andere Pläne, und sie treffen sich erst 2010 zum ersten Mal seit Kriegsende wieder.

Ihre gemeinsame Geschichte beginnt im Herbst 1936, als Marianne mit ihren Eltern von Lübeck nach Leipzig zieht. Ihre Freundschaft überdauert die folgenden Jahre, nicht nur wegen der gemeinsamen Leidenschaft fürs Ballett, sondern auch deshalb, weil sie beide in der Schule Außenseiter sind.

Sie erleben zusammen den Krieg, die erste Liebe und Enttäuschung und die Verluste, die mit den Bombennächten einhergehen. Lenas Familie wird vollständig auseinandergerissen, während Mariannes große Liebe in den Wirren des Krieges verschwindet und ihre heile Welt allmählich in sich zusammenbricht.

Schließlich flüchten sie zusammen mit ihren Müttern nach Bayern, auf den Bauernhof eines Verwandten, wo sie die letzten Kriegsmonate verbringen und den Einmarsch der Amerikaner erleben.

Nach der Kapitulation verändert sich mit einem Schlag alles und ihre Leben beginnen, sich voneinander zu lösen und nichts bleibt mehr, wie es war…

Meine Meinung

Es ist absolut nicht das, was ich erwartet hatte. Das, was mich vielleicht doch mehr interessiert hätte, nämlich die Erzählung wie so der tägliche Kampf insbesondere in den letzten Kriegs- und den Nachkriegsjahren ausgesehen haben mag, oder überhaupt das Leben im 3. Reich auf Seiten der normalen deutschen Bevölkerung, das kommt hier nur am Rande, ab und an, ganz kurz, mal zum Vorschein. Zu kurz für meinen Geschmack. Im Grunde könnte es auch eine Geschichte über zwei Freundinnen aus jeder beliebigen anderen Epoche sein. Ein Zeit-kritisches Dokument ist es jedenfalls definitiv nicht. Dazu kommen die Aspekte Nazi-Deutschlands einfach nicht wirklich zum Tragen, geschweige denn, dass sie überhaupt nennenswert beschrieben werden würden. So gesehen ist es also nicht wirklich so eine Art Kriegstagebuch einer Freundschaft sondern eher ein unkomplizierter, eher leichter Roman über eine relativ sorgenfreie Kindheit und dem Erwachsen werden aus der Sicht eben dieser Kinder.
Natürlich sind die zu verzeichnenden Schicksalsschläge alles andere als normal zu bezeichnen aber gerade an diesen Stellen vermisste ich doch öfter die wahre Atmosphäre. Aber es blieb irgendwie kein Raum für Mitfühlen, Mitzittern oder Hineindenken in diese oder jene Situation. Zu schnell wurde man wieder eher mit dem Innenleben der Kinder und später Teenager beschäftigt. Genau das ist das Ganze dann eigentlich auch: Ein Einblick in die Gedankenwelt von Kindern und Teenagern, denen dann auch noch weitestgehend Berührungen mit dem Naziregime und dessen Auswirkungen, erspart blieben oder doch zumindest so gut wie kein Thema waren.
Eine Aufarbeitung von eventuellen Schuldfragen oder Sichtweisen zu der ganzen Arier-Thematik, all das gibt es nicht. Diese Dinge werden höchstens am Rande mal angekratzt, bleiben aber insgesamt nur fast nichtssagendes Beiwerk.
Wer hier also ein zeitkritisches Dokument erwartet, dass sich mit dem Naziregime auf Seiten des ganz normalen Volkes auseinander setzt, der ist hier am absolut falschen Platz.

Dennoch fand ich das Buch insgesamt durchaus lesenswert. Eine eher leichte Lektüre über eine Mädchenfreundschaft, die es so unter anderen Vorzeichen vermutlich eher gar nicht gegeben hätte. Durchaus gut gezeichnete Charaktere, wenn auch manchmal ein bisschen zu flüchtig, zu oberflächlich angezeichnet. Gelegentlich hatte ich den Eindruck, die Autorin wollte nur schnell durch diese Lebensepisode durch kommen. Man weiß allerdings natürlich nicht, was letztlich dem Rotstift des Lektorats so alles zum Opfer gefallen ist. Nicht immer ist weniger auch wirklich mehr.
Erfreulicherweise mit recht wenigen Druckfehlern jedweder Art. Schlimm genug, dass man die heutzutage wohl einfach in kauf nehmen muss.

Fazit:

Wer nicht gerade einen zeitkritischen Roman erwartet, der sich auch noch mit Hitler und seinem Regime auseinander setzt oder wie sich diese Konstellation auf eine Familie oder Freundschaften en Detail auswirken konnten, der wird hier ein durchaus schönes Buch über eine nicht ganz alltägliche Freundschaft zweier völlig unterschiedlicher Charaktere finden. Eine leichte Lektüre, die einen dennoch immer wieder neugierig macht, wie es denn nun wohl weiter gehen wird.

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