#LoT – LilPawsOnTour – Lilith kommt nach Hause I
Kommt davon, wenn man so bekloppt ist wirklich so ziemlich alles dem Schicksal, Karma, Universum – oder wie auch immer man es nennen möchte – zu überlassen! Statt mal eben umme Ecke zu düsen, standen nun erst Mal mehrere Stunden Fahrzeit an um überhaupt auch noch in annähernde „Spuckweite“ unseres Familienzuwachses zu kommen.
Gesegnet, wer Freunde hat, die für einen da sind! Mr. Großohr und ich mussten uns nicht mit berühmt berüchtigten Verspätungsbahn rumärgern. Wir durften ganz komfortabel in einem schnuckeligen, feuerroten Golf dem Abenteuer entgegen fahren. So traf es sich also, dass Hund und Frau zu einer fast noch unchristlich zu nennenden Zeit von Mr. O. in leicht zerknittert und noch ein wenig wortkarg eingesammelt wurden.
Ein kurzes Wort zu Mr. O.
Mr. O. und ich haben uns während meiner Umschulung kennen gelernt. Da waren wir nämlich Klassenkameraden in der Berufsschule, lernten später für die Prüfungen zusammen und auch sonst verstanden wir uns, zumindest für meine Begriffe, ungewöhnlich schnell richtig gut. Mr. O. ist quasi das „Nesthäkchen“ in der sehr überschaubaren Sammlung all jener, die es je in den Status Freund(in) bei mir geschafft haben. Mitte/Ende 20 und schon jetzt deutlich mehr in der Birne als so mancher Senior und mit einem Blick auf die Welt und den Dingen darin, der gar nicht mal sooo weit von meinem eigenen entfernt ist. Also auch ein bissel bekloppt und vor allem alles nur nicht konservativ in seiner Denke. Passt einfach.
Es war als früher Morgen. Es dämmerte immer noch und das Wetter konnte sich jetzt schon nicht entscheiden, was es nun eigentlich werden wollte. Egal. Mit der richtigen Begleitung, der richtigen Musik – Oh Ja! Der Jungspund und die Olle teilten durchaus einen sehr ähnlichen Musikgeschmack! – genug Kaffe und Co. sollte das auch nicht weiter kratzen.
…und los ging es!
Frau war ja mal gar nicht aufgeregt. Passiert Frau eher selten aber in diesem Fall war sie echt so aufgeregt, dass sie die Nacht zuvor gerade mal 2-3 Stunden Schlaf verzeichnen konnte. Was im Grunde aber auch nicht weiter auffiel, eingedenk der aktuellen Uhrzeit und der Tatsache, dass Frau zu den ausgeprägten Nachteulen gehört. Sie könne ja unterwegs ein bissel Nickern, war der lakonisch Kommentar. Naaa… mal sehen.
Mr. Großohr war die ersten Kilometer auch noch nicht so ganz überzeugt von seinem neuen Autositz, beschloss aber dann schließlich doch, dass der durchaus erträglich wenn nicht gar kuschelig sein könnte. Von der Rückbank war daher alsbald quasi nix mehr zu hören bis auf ein gelegentliches, wohlig anmutendes Geschmatze. Zumindest die ersten zwei Stunden… Dann fing die Sache halt an langweilig zu werden und überhaupt… FRAUCHEN! ICH KANN SO NICHT ARB… erm… SCHLAFEN! Ich will bucken! Ich halte nun mal nix von Kuscheldecken, wenn da kein Frauchen drinsteckt!
Mit auf dieser illustren Partie war übrigens ein kleines „Gimmick“ namens HereWeGo. Bisher hatte ich i.d.R. mit Google navigiert. Diese kleine App nutzt zwar auch Google aber der Datendurchsatz sollte geringer sein und dies stellte sich auf der Dänemark-Tour als durchaus richtig heraus. Mitlaufen heißt aber eben auch, dass man sich noch nicht so wirklich mit der App auseinander gesetzt hat. Jaaa… hätte Frau vielleicht tun sollen. Aber wo bliebe dann der Spaß…
Ca. eine geplante Stunde vor dem Ziel klingelte das Telefon. CamperTobi!
Der Mensch hat echt auch nur Blödsinn in der Birne.
Geplant war ja, dass wir uns bei meinem Händler zur Übergabe treffen. Tja… und er war schon da und kam mir nu mit so nem Spruch a la: Ich weiß was, was du nicht weißt – Ällebäh! Ja klar wusste er was. Er war ja schon da! Menno.
Ich „unkte“ zu Mr. O.: „Pass auf… Die haben ne fette rote Schleifen an den Van gepappt…“
Im Großen und Ganzen lief es easy. Na ja. Ein echte Herausforderung war die Strecke ja im Grunde auch nicht. Erst mal stur Richtung Würzburg/Nürnberg und dann mal sehen.
Bis Nürnberg lief es auch super und stressfrei.
…und daaaaan…
Sagte die App wir sollten Richtung Prag fahren! Öhm?! Neeeiiiiinn… Wir wollen südlich von Nürnberg.
Prag!
NEIN!
PRAG!
NEEIIEN!
Also gut. So ein Navi hat ja nun echt wenig Möglichkeiten einzugreifen und so kam es natürlich wie es kommen musste, Frau setzte sich durch. Mr. O. folgte brav, blieb ja auch nichts anderes übrig. Der hatte ja schließlich besseres zu tun als sich mit einem Navi zu streiten. Er war der Fahrer.
Wir fuhren also NICHT Richtung Prag aber…
HRSN… Ich war verwirrt. DIE Richtung stimmte nu auch so gar nicht. Irgendwie hätte es rechts…. aber es ging gerade aus. Öhm…
Also gut… Das Navi hatte wohl doch recht gehabt. Netterweise sind Navis alles mögliche nur keinesfalls wütend, nachtragend oder intrigant. Na ja… bei letzterem bin ich mir nicht immer ganz sicher aber das ist ne andere Geschichte. Jedenfalls war HereWeGo geduldig mit mir, berechnete fleißig die neue Route und ich fügte mich dieses Mal brav wenn auch leise zähneknirschend. Immerhin hatten wir ja einen Termin und der lief allmählich in Gefahr mit Verspätung quittiert zu werden.
Brav sein wird dann auch mal belohnt!
HA! 5 Minuten vor dem gesetzten Termin trudelten wir endlich am Ziel ein. aus versehen schlichen wir uns quasi durch den Hintereingang rein und ließen unbeabsichtigt das Empfangskomitee etwas dusselig am Haupteingang rumstehen. Gnihihihi…
…und was soll ich sagen?
Sie hatten eine fette rote Schleife an meine kleine schwarze Schönheit gepappt! Und auch sonst hatte man die ganze Szenerie wirklich hübsch gestaltet und wenn ich nicht so aufgeregt gewesen wäre… ich hätte heulen können vor Freude.
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