[LZT] Sauber bis es quietscht

oder: Kein Mensch braucht Erdöl um sauber zu werden!

Dieser Artikel enthält Produktplatzierungen, auch durch Links. Ich weise darauf hin, dass ich für diese Werbung weder Geld bekomme noch sonst irgendwelche Vorteile daraus erwirtschafte/ziehe. Alle Produkte wurden von mir selbst gekauft und bezahlt und die Bewertung spiegelt meine ganz persönliche Meinung wieder. 

Alles begann eigentlich damit, dass mir dieser potentielle Müllberg generell und im Bad im Besonderen anfing gewaltig auf den Zeiger zu gehen. Dabei gehöre ich ja noch zu den Frauchen, die nicht mal Schminktiegel ihr eigen nennen. Mich gibt es i.d.R. nur ungeschminkt. Schon immer.
Aber am Ende des Monats sammelte sich da doch so einiges im Gelben Sack. Zu viel für eine Person, nach meinem Empfinden. Also fing ich an auf die Suche zu gehen, wie und wo man insbesondere diesem Plastikmüll aus dem Weg gehen kann.

…und DAS mutierte schnell zu einer Mammut-Aufgabe!
Plastik ist allgegenwärtig. Es ist echt gruselig wo überall Plastik versteck ist.
Das allerdings, ist ein Thema für einen ganz eigenen Artikel.

Ich entdeckte schnell das Bad als den Ort, wo man am effektivsten und schnellsten eine schier unglaubliche Menge an Müll vermeiden kann. Eigentlich ist es geradezu lächerlich einfach… Man hat es nur nicht mehr auf dem Schirm, vor lauter Werbe-Berieselung.
Also raus mit Duschgel, Shampoo, Spülung, Flüssigseife usw. Her mit der guten alten Seife!
Vor allem, nachdem ich dann auch noch entdeckte, dass sich in so ziemlich jedem Pflegeprodukt auch noch Plastik in Form von Mikroplastik versteckt. Selbst in meiner Zahnpasta!

Urgs… Seife… Da war doch noch was: Brennende Augen, Geziepe im Haar beim Auskämmen, trockene Haut… Aber hey… es wurden so viele Fortschritte gemacht, warum nicht auch bei der Seife.

Problem #1:
Die Zutatenlisten der Seifen der Drogerie meines Vertrauens lasen sich ähnlich kryptisch wie die auf den Shampoos und Duschgels. Die konnten nicht wirklich so viel anders sein, als alles andere.
Problem #2:
Immerhin weniger Verpackung aber oft genug immer noch mit Plastikfolie oder ähnlichem versehen.
Es musste doch Alternativen geben, verflixt noch eins.

Die Alternative heißt: Naturseifen!
Naturseifen bestehen heutzutage aus pflanzlichen Ölen (statt Tierfetten in früheren Zeiten), ab und an auch mal unter Zugabe von Schaf- oder Ziegenmilch. Tatsächlich sind die meisten Naturseifen mittlerweile als vegan einstufbar. (Ich rede hier von Naturseifen! NICHT von Kern- oder Gallseifen!)
Die bekannteste dürfte die Alepposeife sein. Weitestgehend aus Olivenöl bestehend erfreut sie sich einer gewissen Beliebtheit und die eine oder andere Variation hat auch schon im Drogeriemarkt Einzug gehalten. Bei diesen Märkten sollte man aber wieder sehr genau hinschauen… Nur weil Alepposeife drauf steht heißt das noch lange nicht, dass auch wirklich reine Alepposeife drin steckt!

Meine Suche führte mich ein Mal mehr in die Weiten des Netzes aller Netze. Wer hier nicht fündig wird, der sucht nicht wirklich.
Aus einer Vielzahl von Anbietern habe ich mir schließlich diese drei ausgesucht:
Savion
Manna Naturkosmetik
SauberKunst

Hauptkriterien hierbei waren:

  • Keine Palmöle oder Verseifung tierischer Fette
  • Keine Konservierungsstoffe oder Parfüme
  • Keine Tierversuche
  • Möglichst Verwendung von nachvollziehbaren Zutaten aus Bio-Anbau

Bestellt habe ich je ein Seifenstück mit annähernd gleicher Zusammensetzung. Ich wollte ja testen und das geht am Besten mit Dingen, die sich möglichst sehr ähneln.
Was mich allerdings im ersten Moment wirklich schockierte waren die Preise! Das es erst Mal teurer werden wird, war mir ja schon klar aber mit 5-9 Euro pro Seifenstück habe ich dann doch nicht gerechnet. Eine Sache, die später noch genauer beleuchtet werden musste. Ist dieser Weg für mich überhaupt leistbar auf Dauer?

Alle Seifen trafen verblüffend schnell bei mir ein und die Testerei konnte los gehen.
Dazu habe ich erst Mal jede Seife mit einer farbigen Reiszwecke markiert. Zwar unterschieden sie sich ja schon halbwegs in der Form aber Seife wird nun mal mit der Zeit kleiner und „unförmiger“ und ich wollte nicht am Ende dastehen und nicht mehr wissen welche nun welche war. Allerdings hatte ich eine Sache total unterschätzt: Die Ergiebigkeit einer solchen Seife. Es dauerte echt eine ganze Weile, bis die Gefahr einer Verwechslung überhaupt gegeben war. Da war ich mit meiner Testerei schon längst durch.

Getestet wurde ganz einfach:
Ich dusche nicht jeden Tag sondern alle zwei bis drei Tage, je nach Witterung. Solange ich nicht schwitze wie blöd, reicht das auch völlig aus. Die anderen Tage wird sich ganz traditionell gewaschen und zwischendurch die allseits bekannte Handwäsche eben. Also im Grunde drei Wasch-Situationen. Zwischen diesen wechselte ich die Seifenstücke alle zwei Wochen durch.

Das Fazit nach 6 Wochen:
Naturseifen sind generell erst mal einfach suuuuuuuper! Klar… wenn man die Augen offen lässt, dann kehrt auch das „Trauma“ der brennenden Augen ein Stück weit zurück. Aber als erwachsener, halbwegs vernunftbegabter Mensch weiß man das und lässt die Glubschis zu. Eine trockenere Haut als mit Duschgel konnte ich nicht verzeichnen. Ganz im Gegenteil. Mit einer Seife war ich so glücklich, dass ich sogar meine Bodylotion über Bord warf. Ich denke aber, man muss wirklich für sich selbst die Seifen der verschiedenen Anbieter testen. Immerhin ist jede Haut auch anders, reagiert anders. Ich, mit meiner dusseligen Allergie gegen Konservierungsstoffe war jedenfalls erst Mal total hin und weg.

Es wurde also Zeit die Sache mit den Haarseifen anzugehen.
Da muss ich aber gestehen, dass ich mich nur noch auf einen Anbieter konzentrierte. Aus zwei einfachen Gründen:

  • Ich war von Anfang an mehr als glücklich mit der Testseife. Ich fühlte mich nach dem Duschen/Waschen angenehm sauber und erfrischt und die Haut fühlte sich seidenweich an. Bei einem Kandidat hatte ich immer so ein leichtes „Spannungsgefühl“ auf der Haut und die andere tat was sie tun sollte aber so wirklich wohl fühlte ich mich danach nicht.
  • Es stimmte alles: Herkunft der Zutaten, Verfahrensweisen und null Kunststoff bei der Verpackung. Nicht mal das Tütchen, in dem die Seifenstücke einzeln verpackt werden. Das besteht nämlich aus dem guten alten „Butterbrotpapier“.

Dazu kommt, dass die Webseite so klar und intuitiv strukturiert ist, dass man sich fast schon im Blindflug zurechtfindet und jede Information, die für einen selbst wichtig ist, ist immer nur einen Mausklick entfernt. UND die Zutaten finden sich auch in verständlichem Deutsch wieder und nicht nur in lateinischem Fachgesimpel.

Es folgte: Eine erste „Großbestellung“. Das war Mitte September 2018.
1x Lavendelseife, 1x Johanniskrautölseife, 1x Brennnessel Hairpower (ich war schon suuuuuper gespannt!), 1x Fellseife für den Hund (what!? echt jetzt? AUSPROBIEREN!), 1x Luffaseifenkissen und 3x Sisalseifensäckchen.

Sisalseifensäckchen von Savion

Das Seifenkissen erwies sich schnell als perfekte Unterlage für meine Seife am Handwaschbecken.

Die Sisalsäckchen waren eigentlich mal als Aufbewahrung in der Dusche gedacht… es sind aber viel genialerer Ersatz für jeden Waschlappen. Ein Manko haben sie allerdings: Sie sind für einen Waschlappen echt ein bissel klein. Die dürften gerne auch größer ins Angebot! Damit man den Rücken auch ordentlich schrubben kann! Denkt doch bitte mal drüber nach, liebes Savion-Team! Ich wäre megaaaa-glücklich!

Hairpower Brennnessel von Savion

Das Experiment Haarwaschseife…
Was soll ich sagen? Ich bin mehr als nur positiv überrascht. Ich bin begeistert und völlig überzeugt!
Erst mal verteilt sich der Schaum völlig problemlos im Haar und ist genauso problemlos und schnell wieder ausgespült. Die Haare quietschen richtig vor Sauberkeit, was schon irgendwie lustig ist.
Zweitens braucht man so unglaublich wenig für die Haarwäsche, dass ich Anfangs echt dachte, ich hätte mich geirrt. Fakt ist: Auf zwei Körperseifen kommt bei mir rund eine Haarwaschseife.

Interessant war aber vor allem die „Langzeitwirkung“. Die hat mich so richtig überrascht. Da sprießen nämlich plötzlich quasi mehr Härchen auf meiner sowieso schon gut behaarten Birne! Ich hab auch deutlich weniger Haare im Abfluss bzw. in meiner Bürste.
Ein klitzekleines Manko gibt es, an das man sich aber schnell gewöhnt, wenn man nur will: Direkt nach dem Haare waschen und trocken rubbeln muss man etwas vorsichtiger mit Kamm oder Bürste zu Werke gehen. Hat man aber ein Mal den Bogen raus, geht es gewohnt fix.
Ich selbst nutze so gut wie nie einen Föhn. Höchstens mal im Winter, wenn es Stein und Bein friert und ich direkt raus muss. Auch mit der Haarwaschseife überhaupt kein Problem. Fluffige, weiche Haare und das bitte ganz ohne irgendwelche Kuren oder Spülungen.
…und NEIN! Ich benutze keine „saure Rinse“, wie sie bei vielen Haarwaschseifen angeraten werden. Bei dieser war die bisher völlig unnötig. Waschen, ausspülen, ferddisch.

Eine Kleinigkeit sollte man vielleicht noch wissen:
Meine Kopfhaut ist mittlerweile wieder richtig fit und gesund. Kein Jucken, keine trockene Haut, keine Schüppchen mehr. UND, und das irritiert erst mal, sie fettet wieder selbsttätig. Das dauerte allerdings tatsächlich etwas, bis sich das regulierte und es gab eine Zwischenzeit, in der ich echt dachte, ich komme gar nimmer klar. Ich hatte das Gefühl mir täglich die Haare waschen zu müssen, weil gerade im Nackenbereich fühlte es sich irgendwie plötzlich immer fettig an. Gebt dem Ganzen etwas Zeit, sollte euch das passieren. Nach knapp drei Wochen war der Spuk bei mir vorbei und ich freue mich einfach nur noch über meine quietschgesunde Friese auf der Birne.

Fellseife für Hunde von Savion

Die Fellseife war DIE Überraschung schlechthin!
Meine Fellnase war erst mal so gar nicht begeistert. Na, ja… isser nie, wenn gebadet werden muss. ABER: Die Seife funktioniert hervorragend. Leicht und schnell zu verteilen, kein aufdringlicher Geruch und ausgespült ist sie um LÄNGEN schneller (und absolut restlos) als bisherige Shampoos. Seit neustem gibt es kein Gequietsche oder Gestrampel mehr beim Baden. Glücklich isser immer noch nicht aber deutlich entspannter und hinterher gibt es auch kein riesen Geschubber oder Gekratze mehr. Glücklicher Hund, glückliches Frauchen!


Das Fell ist hinterher seidenweich, riecht nach gar nix und die Haut schubbt auch überhaupt nicht oder zeigt irgendwelche angegriffenen oder trockene Stellen.
Ein interessanter Nebeneffekt… Der kann Zufall sein aber ehrlich gesagt bin ich mir da eher sicher, dass es einen Zusammenhang gibt: Seit wir die Fellseife nutzen hatten wir keine einzige Zecke mehr, die sich festgesaugt hätte. DAS werde ich diesen Sommer und Herbst auf jeden Fall genauer beobachten und noch mal berichten.

…und für alle, die jetzt aufschreien sollten, dass man einen Hund nicht ständig baden sollte: Tue ich auch nicht. Gebadet wird, wenn der Herr mal wieder zu ausgiebig im Schlamm „gebadet“ hat oder sonstige kleinere oder größere Missgeschicke ein Bad nötig machen.

Zu guter Letzt:
Meine Seifenvorräte waren zu Mitte April aufgebraucht bis auf die Fellseife. Davon habe ich noch ein kleines Stückchen, wobei der Löwenanteil (nämlich die Hälfte, um genau zu sein) an ein anderes Frauchen zum Ausprobieren ging.
D.h.: Ich bin etwa ein halbes Jahr mit meinen Vorräten ausgekommen. Bei einem Geldeinsatz von ca. 20 Euro rein nur meine Seifen (also ohne Fellseife und „Zubehör“). Wobei ich da sicher nicht repräsentativ bin, weil schon sehr sparsam im Gebrauch. Aber trotzdem rechnet sich das auch bei höherem Verbrauch locker. Ich bin nämlich von einem monatlichen Verbrauch von um die 10-12 Euronen auf gerade mal ca. 3 Euro runter gekommen. Auch wenn mich die Seifenpreise erst Mal geschockt haben: Sie sind unschlagbar günstig und für Umwelt und Natur ist die ganze Sache auch schon mal um Längen verträglicher!

Ach ja… der Natur-Aspekt:
NEIN! Auch Naturseifen haben in der freien Wildbahn nichts zu suchen. Ganz besonders nicht, wenn sich ätherische Öle als Duftträger darin befinden. Aber brav mit dem Grauwasser in die Kläranlage entsorgt sind sie um Welten besser als jedes noch so tolle Shampoo aus der Plastikflasche. Übrigens auch in der hauseigenen Bio-Kläranlage.

…und noch ein kleiner Hinweis am Rande:
Die berühmten Kern- und Gallseifen, die immer wieder als biologisch so toll propagiert werden, werden oft aus Schlachtabfällen und unter Einsatz so mancher chemischer Stoffe hergestellt, mit denen man eigentlich nichts zu tun haben will. Umweltfreundlich ist also auch immer relativ zu sehen…

Mein Dank gilt hier ganz besonders dem Team von Savion.
Für tolle Produkte, die mich auf ganzer Linie überzeugen konnten. Für unkomplizierte Kontakte bei Nachfragen. Für eine klare Informationspolitik, die mich nicht mit wichtigen Fragen ohne Antworten alleine lässt.

Meine neue Bestellung ging heute raus und ich freue mich wie Bolle auf neue, wundervoll seifige Erfahrungen! Danke!

Alle Produktbilder wurden freundlicherweise von Savion auf Anfrage zur Verfügung gestellt. Lieben Dank.

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