Wenn Sonne und Regen miteinander tanzen

#VOT – VicOnTour – Dänemark II

Wenn Engel reisen, scheint die Sonne… so heißt es jedenfalls. Demnach kann zumindest ich keiner sein. Bei Mr. Großohr sehe ich das ganz anders und Mr. M., meine Reisebegleitung, kann meistens einer sein. Von daher erschloss sich mir nicht so ganz, was ich von dem Wetter halten sollte… aber der Reihe nach.

Den Wecker hatte ich mir für 4 Uhr gestellt. Frau braucht immer so ihre 2 Stunden bevor sie überhaupt ansprechbar ist. Netterweise ist auch Mr. Großohr eher ein Morgenmuffel, der im Normalfall vor 11 Uhr zu nix wirklich zu motivieren ist. Dass dies auch ganz anders aussehen kann sollte ich noch erfahren auf diesem Tripp.
Wecker sind ja was tolles… besonders wenn man sie umsonst stellt. Gegen 3 Uhr hielt mich nix mehr in meinem Kuschelbettchen. Koffer waren schon gepackt und verstaut, ebenso die Lebensmittelkiste. Also kramte ich die letzten Kleinigkeiten zusammen inkl. Hundefutter, Leckerlies und Bettzeug.

Kennt ihr das?
Eigentlich hätte ich nur Bettwäsche mitnehmen müssen. Aber die Vorstellung von fremder Decke und Kopfkissen, egal wie viel von meiner Bettwäsche da drum ist, gruselte mich iwie. Von den fremden Matratzen ganz zu schweigen. Bettzeug mitnehmen geht ja noch an… aber ich schätze mal bei meiner Matratze hätte Mr. M. gestreikt. Mal ganz davon abgesehen, dass unser Reisemobil dafür nun echt nicht groß genug war. Aber wo ein Wille da ein Dachträger?… erm… nein! Bleib auf dem Teppich, Mädel. Du kriegst das schon hin.

Gegen 6 Uhr hatten wir uns zu einem gemeinsamen Frühstück verabredet. So mit frischen Brötchen und so. …und dann ging es auch endlich los.
Letzte Sachen verräumen, Hund ins Körbchen und sichern – er HASST sein Geschirr immer noch… Die Ohren sprechen ganze Romane davon und seine Laune wohnt auch noch im Tiefpaterre.
Es ist kühl, September halt, aber trocken. Perfektes Reisewetter.

Der erste Kampf des Tages: Wie bringe ich dem dusseligen Navi bei wo wir eigentlich hin wollen. Ich bin Navis in Autos nicht gewohnt. Ich reise eigentlich mit Google-Maps und HereWeGo-App. Unser Wagen – übrigens ein Leihwagen, seines Zeichens Audi Q2 Diesel (eigentlich sollte es ein kleinerer sein aber sie haben Mist gebaut bei der Reservierung und so kamen wir an ein kostenloses Upgrade, dem ich aber eher skeptisch gegenüber stand) – hatte aber so ein Navi onBord, welches die Route auch auf der Instrumententafel abbildete. Sehr praktisch für den Fahrer. Nur das wir beide noch null Plan hatten wie man überhaupt mit dem Teil umgeht.
Ich bin die TechnikAffine in diesem sehr ungleichen Team, Mr. M. der Fahrer.

Wir kamen dennoch überpünktlich los…
…schwenken auf die Autobahn ein…
…und wie auf Kommando fängt es an in Strömen zu regenen. Ach was regnen… Sintflut bei der Generalprobe traf es eher!

Kurz vor Hamburg ließ der Spuk endlich nach und hier und da blitzten blaue Flecken am Himmel auf. Als wir dann endlich vor dem Elbtunnel im obligatorischen Stau standen – Hallo Hamburg! Ich fühl mich wie vor 20 Jahren! Is ja cool. – kam dann auch die Sonne raus und meinte glatt, sie müssen nun brettern was das Zeug hält. Wie schön, dass der Wagen eine Klima hat… o.O

Kaum aus dem Stau raus und Hamburg hinter uns lassend fing es wieder an zu nieseln. Na, dass kratzt ja nun nicht so. Aber dann gab es ein Schauspiel, das zumindest ich schon Ewigkeiten nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte: Regenbogen! Panische Suche nach dem Handy… Die Kamera lag gut verstaut iwo im Kofferraum… hmpf… Aber ich sollte später noch mal eine Chance bekommen.

Bei Neumünster machten wir eine kurze Snackpause. Mitgebrachte Brötchen und Banane standen auf dem Speiseplan. Wasser und TroFu (Trockenfutter) und ein Leckerchen für Mr. Großohr – der sein Geschirr immer noch nicht leiden konnte und über den Ärger fast sein Leckerchen vergessen hätte.
Als wir da so genüsslich im mittlerweile wieder herrschenden Sonnenschein kauend saßen, kam eine korpulente Frau mit zwei Hunden an der Leine an uns vorbei, stutzte kurz, hielt an und meinte: „Das ist doch ein Papillon!“ Erfreut, dass es echt noch vereinzelt Menschen gibt die Mr. Großohr nicht als Chihuahua deklarieren – ein echtes Geduldsspiel… – betrachtet ich ihre beiden Racker.

Ehrlich… die Welt ist ein DORF!
Da fährt man bis Neumünster und trifft völlig unverhofft auf zwei Halbschwestern der eigenen Fellnase! Eine ältere Schwester mit dem gleichen Papa und ein Würmchen von gerade mal 6 Monaten mit der gleichen Mama. Der erste Wurf von Dandys Mama nachdem er 2017 auf die Welt kam. Das liebe ich so an Dandys Ziehmama (Züchterin). Ihre Hündinnen haben nur einen Wurf in einem Jahr und dann rund zwei Jahre Pause. Spätestens mit 7 Jahren gehen sie dann in Rente und dürfen bis an ihr Lebensende bei ihr bleiben.
Fotos gemacht, an die Ziehmama geschickt. Die hat sich auch tierisch gefreut.

Mit ein bisschen Verspätung, natürlich haben wir uns total versabbelt, ging es endlich weiter. Bald war Flensburg erreicht, ein letztes Mal tanken in Harrislee und ab über die Grenze.

Endlich Schluss mit dem Krieg auf der Autobahn. Das Fahren wurde um Längen entspannter und so waren die letzten 120 km quasi ein Klacks.
Ein kurzer Stopp noch bei einem Baumarkt wegen einer Kleinigkeit, die eine ganz andere Geschichte werden sollte. Rein im Regen, raus im Sonnenschein. Das Wetter konnte sich echt nicht entscheiden.

…und dann waren wir endlich da! Auto ausräumen, umsehen, staunen und sich freuen über das echt hübsche Kleinod.
Lüften und den ersten Spaziergang an den Strand machen… und genau da begrüßte uns Dänemark auf wirklich zauberhafte Weise: Ein wunderschöner vollständiger Regenbogen über dem Meer.
…und ein total mit Sand panierter Mr. Großohr, der gerade die Wellen ankläffte, die er nicht kannte und die ihm mehr als nur suspekt vorkamen.

Ein gute Omen. Das wird toll hier. Wie auch immer aber das wird toll!
Welcome to Danmark. Enjoy your stay.

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